Indirektes Grillen ist eine beliebte Grilltechnik, bei der das Grillgut nicht direkt über der Flamme oder den glühenden Kohlen, sondern daneben platziert wird. Diese Methode eignet sich besonders für größere Stücke Fleisch, ganze Hähnchen, Rippchen oder empfindlichere Lebensmittel wie Fisch, die eine längere Garzeit benötigen oder schonend gegart werden sollen. Auch bei der Zubereitung von Pizza oder Brot auf dem Grill kommt indirektes Grillen zum Einsatz.

Wie funktioniert indirektes Grillen?

Beim indirekten Grillen wird die Hitzequelle auf der einen Seite des Grills platziert, während das Grillgut auf der anderen Seite liegt. Die warme Luft zirkuliert rund um das Grillgut und gart es gleichmäßig. Der Vorteil: Es entsteht keine direkte Flammenkontakt mit dem Essen, wodurch die Gefahr des Verbrennens verringert wird.

Indirektes Grillen mit Holzkohle:

  1. Vorbereitung des Grills:
    • Du solltest den Grill mit Holzkohle aufbauen, indem du die Kohlen auf der einen Seite des Grills schichtest (also einseitig). So entsteht eine direkte Hitzequelle auf der einen Seite und eine indirekte Hitze auf der anderen Seite.
    • Wenn du einen Grill mit Deckel hast, solltest du diesen nach dem Anzünden der Kohlen schließen, damit die Hitze gleichmäßig zirkulieren kann.
  2. Platzierung des Grillguts:
    • Lege das Grillgut nicht direkt über die Kohlen, sondern auf die unbeheizte Seite des Grills. Dort wird es durch die umliegende heiße Luft gegart.
    • Wende das Grillgut regelmäßig, damit es gleichmäßig gegart wird.
  3. Deckel schließen:
    • Der Deckel sollte während des indirekten Grillens immer geschlossen bleiben, damit die Hitze im Grill bleibt und das Grillgut von allen Seiten gleichmäßig gegart wird.

Indirektes Grillen mit Gasgrill:

  1. Vorbereitung des Gasgrills:
    • Schalte auf deinem Gasgrill nur die Brenner auf einer Seite des Grills an. Die andere Seite bleibt aus, sodass du eine indirekte Hitzequelle erhältst.
    • Stelle den Deckel des Grills zu, damit die Luft zirkulieren kann und eine gleichmäßige Temperatur entsteht.
  2. Platzierung des Grillguts:
    • Das Grillgut wird auf die unbeheizte Seite des Grills gelegt.
  3. Temperatur kontrollieren:
    • Achte darauf, die Temperatur im Grill regelmäßig zu überprüfen. Der ideale Temperaturbereich für indirektes Grillen liegt zwischen 160°C und 180°C. Bei höheren Temperaturen wird das Grillgut schneller gar, es besteht jedoch die Gefahr, dass es außen verbrennt, während es innen noch roh ist.

Vorteile des indirekten Grillens

  • Schonendes Garen: Da das Grillgut nicht direkt der Flamme ausgesetzt ist, wird es schonend gegart. Das verhindert, dass die Oberfläche verbrennt und das Innere noch roh bleibt.
  • Vielseitigkeit: Indirektes Grillen eignet sich hervorragend für größere Stücke wie Braten, Hähnchen oder auch Fisch, die durch die langsamere Garung besonders zart und saftig bleiben.
  • Wenig Überwachung nötig: Du kannst das Grillgut mit weniger Aufsicht garen lassen, während du dich um andere Dinge kümmerst, da die direkte Gefahr des Verbrennens entfällt.
  • Kombination mit Räuchern: Du kannst die indirekte Hitze auch mit Räucherchips kombinieren, um das Grillgut zusätzlich zu aromatisieren.

Für welche Lebensmittel ist indirektes Grillen geeignet?

Indirektes Grillen ist ideal für alle Lebensmittel, die eine längere Garzeit erfordern oder bei denen du eine gleichmäßige, sanfte Hitze benötigst. Dazu gehören:

  • Große Fleischstücke wie Braten, Rinderbrust oder Schweineschulter
  • Geflügel wie ganze Hähnchen oder Truthahn
  • Rippchen (z. B. Spareribs)
  • Fisch wie Lachs oder Forelle
  • Pizza und Brot, die auf dem Grill gebacken werden

Tipps für erfolgreiches indirektes Grillen:

  1. Temperaturmanagement: Bei indirektem Grillen ist es besonders wichtig, die Temperatur im Grill konstant zu halten. Achte darauf, dass du genügend Kohlen oder Gas zur Verfügung hast, um die gewünschte Temperatur über die gesamte Garzeit zu halten.
  2. Kontrolliere die Kerntemperatur: Besonders bei großen Fleischstücken solltest du die Kerntemperatur regelmäßig messen, um sicherzustellen, dass das Fleisch die richtige Garstufe erreicht hat.
  3. Holzkohle richtig anordnen: Wenn du Holzkohle verwendest, achte darauf, dass du sie gleichmäßig verteilst und einseitig anordnest, damit eine ausreichende Zirkulation der Wärme entsteht.
  4. Räucherchips verwenden: Um zusätzlichen Geschmack zu erzeugen, kannst du Räucherchips hinzufügen, die auf den heißen Kohlen oder in einem Räucherfach des Gasgrills platziert werden.

Indirektes Grillen ist eine ausgezeichnete Methode für die Zubereitung von größeren und empfindlicheren Grillgütern, die du mit gleichmäßiger Hitze garen möchtest. Durch die indirekte Hitze bleibt das Grillgut saftig und zart, während die Außenseite eine schöne Bräunung erhält. Ob für Fleisch, Geflügel oder sogar Pizza – indirektes Grillen sorgt für perfekte Ergebnisse bei geringerem Aufwand und einer besseren Kontrolle über das Garen.